MR Mam­mo­gra­phie

Die MR-​Mammographie ist die Dar­stel­lung der weib­li­chen Brust mit Hilfe der Ma­gnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie (MRI), also ohne Hilfe von Rönt­gen­strah­lung. Die Er­geb­nis­se zahl­rei­cher Stu­di­en be­stä­ti­gen die mitt­ler­wei­le sehr hohe Treff­si­cher­heit der MR-​Mammographie mit einer Sen­si­tit­vi­tät bis 98 % und Spe­zi­fi­tät bis 85 %.

Die MR-​Mammographie er­setzt die kon­ven­tio­nel­le Mam­mo­gra­phie mit er­gän­zen­dem Ul­tra­schall in kei­ner Art und Weise, son­dern soll­te bei spe­zi­el­len In­di­ka­tio­nen an­ge­wen­det wer­den. Eine stren­ge In­di­ka­ti­ons­stel­lung der MR-​Mammographie ist nicht nur aus Kos­ten­grün­den, son­dern auch zur Ver­mei­dung von falsch po­si­ti­ven Dia­gno­sen wich­tig. Die Er­geb­nis­se vie­ler Stu­di­en zei­gen, dass mit der ge­zielt ein­ge­setz­ten MR-​Mammographie ein zu­ver­läs­si­ges Ver­fah­ren vor­han­den ist, das in Kom­bi­na­ti­on mit den be­reits ein­ge­führ­ten und eta­blier­ten Ver­fah­ren (Mam­mo­gra­phie und So­no­gra­phie) eine Er­wei­te­rung des dia­gnos­ti­schen Spek­trums dar­stellt.

In­di­ka­tio­nen für eine MR-​Mammographie

  • Prä­ope­ra­ti­ve Sta­di­en­ein­tei­lung bei Pa­ti­en­tin­nen mit Brust­krebs
  • Post­the­ra­peu­ti­sche Nach­sor­ge (Re­zi­div­dia­gnos­tik)
  • Brust­im­plan­ta­te
  • Mo­ni­to­ring bei neo­ad­ju­van­ter Che­mo­the­ra­pie
  • Karzinom-​Metastase bei un­be­kann­tem Pri­mär­tu­mor
  • BRCA-​Trägerinnen/ge­ne­ti­sche Hoch­ri­si­ko­pa­ti­en­tin­nen
  • Ri­si­ko­lä­sio­nen der Brust
  • Ge­ge­be­nen­falls bei mam­mo­gra­phisch sehr dich­ten Brüs­ten als Zu­satz­un­ter­su­chung
  • «Pro­blem­fäl­le»

Un­ter­su­chungs­ab­lauf

Die  Un­ter­su­chung er­folgt in Bauch­la­ge, wobei die Brüs­te in Ver­tie­fun­gen der Un­ter­la­ge (Spule) ge­la­gert wer­den. Durch Un­ter­pols­te­run­gen des Ober­kör­pers wird eine be­que­me La­ge­rung er­reicht, wel­che die Vor­rau­set­zung für be­we­gungs­freie Auf­nah­men ist. Für die Un­ter­su­chung wird MR-​Kontrastmittel in eine Arm­ve­ne in­ji­ziert. Es wer­den Auf­nah­men vor und mehr­mals nach Kon­trast­mit­tel­ga­be er­stellt. Nach Ende der Un­ter­su­chung wer­den so ge­nann­te Sub­trak­ti­ons­auf­nah­men durch den Com­pu­ter be­rech­net. Neben der Mor­pho­lo­gie spie­len auch so ge­nann­te Zeit­in­ten­si­täts­kur­ven eine wich­ti­ge Rolle zur Un­ter­schei­dung von Gut­ar­tig­keit und Bös­ar­tig­keit der Ver­än­de­rung.

Wich­ti­ge Punk­te für eine tech­nisch gute MR-​Mammographie

Ruhig auf dem Bauch lie­gen zu kön­nen über ca. 15-20 Mi­nu­ten stellt eine Vor­aus­set­zung für die MR-​Mammographie dar. Neben den all­ge­mei­nen Kon­tra­in­di­ka­tio­nen für die MRI (Herz­schritt­ma­cher, Co­ch­le­a­im­plan­ta­te, In­su­lin­pum­pen, Neu­ro­sti­mu­la­to­ren …) sind bei der MR Mam­mo­gra­phie fol­gen­de wich­ti­ge Punk­te zu be­ach­ten:

  • Die Un­ter­su­chung soll­te bei prä­meno­pau­sa­len Frau­en in der ers­ten Hälf­te des Mo­nats­zy­klus durch­ge­führt wer­den (7. – 14. Zy­klus­tag). Aus­ser­halb die­ser Zeit­span­ne kön­nen auf­grund von herd­för­mi­gen Kon­trast­mit­tel­an­rei­che­run­gen durch das hor­mo­nell sti­mu­lier­te Drü­sen­ge­we­be falsch po­si­ti­ve Be­fun­de re­sul­tie­ren.
  • Wie oben be­schrie­ben, soll­te nach einer Brust­ope­ra­ti­on 6 Mo­na­te und nach Ab­schluss der Strah­len­the­ra­pie 12 – 18 Mo­na­te mit einer MR Mam­mo­gra­phie ge­war­tet wer­den.
  • Orale Kon­tra­zep­ti­va haben kei­nen nach­tei­li­gen Ein­fluss auf die Aus­wer­tung der MR Mam­mo­gra­phie.
  • Unter post­meno­pau­sa­ler Hor­mon­sub­sti­tu­ti­on tre­ten bei ca. 50 % der Pa­ti­en­tin­nen un­spe­zi­fi­sche Kon­trast­mit­tel­an­rei­che­run­gen auf. Dies kann durch das Ab­set­zen der Hor­mo­ne für 4 – 6 Wo­chen vor der Un­ter­su­chung ver­mie­den wer­den. Im All­ge­mei­nen ist das aber nicht nötig, im Ein­zel­fall aber zu dis­ku­tie­ren.

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