MRI der Schul­ter

Die MRI der Schul­ter kann bei aku­ten Schmer­zen (mit oder ohne vor­he­ri­gen Un­fall) oder auch bei chro­ni­schen Schul­ter­be­schwer­den oft eine Klä­rung der Ur­sa­che er­brin­gen. Da es sich bei der Schul­ter um ein Ge­lenk mit einer kom­ple­xen Ana­to­mie han­delt und der Schmerz von meh­re­ren Struk­tu­ren (Seh­nen, Knor­pel, La­brum, Bän­der, Schleim­beu­tel) aus­ge­hen kann, ist vor der MRI in vie­len Fäl­len die ein­deu­ti­ge Klä­rung der Schmerz­ur­sa­che durch den kli­ni­schen Arzt nicht mög­lich.

Wann ist eine MR-​Arthrographie der Schul­ter sinn­voll?

Wenn fol­gen­de ana­to­mi­sche Struk­tu­ren exakt be­ur­teilt wer­den sol­len, so ist die in­tra­ar­ti­ku­lä­re Kontrastmittel-​Injektion (MR-​Arthrographie) von gros­sem Vor­teil:

  • Be­ur­tei­lung von Teil­ris­sen oder kom­plet­ten Ris­sen der Seh­nen der so­ge­nann­ten Ro­ta­to­ren­man­schet­te oder der lan­gen Bi­zeps­sehn
  • Be­ur­tei­lung des Schleim­beu­tels über der Ro­ta­to­ren­man­schet­te be­züg­lich Schleim­beu­tel­ent­zün­dung
  • Be­ur­tei­lung des Ge­lenk­knor­pels, des Bi­zep­s­an­kers (SLAP-​Läsionen) und des Knor­pel­wuls­tes um die Ge­lenk­pfan­ne (sog. La­brum), wobei letz­te­res vor­wie­gend nach Aus­ren­kung des Ge­len­kes (sog. Lu­xa­ti­on) ver­letzt wird.

Even­tu­ell kann bei der Schul­ter­lu­xa­ti­on zu­sätz­lich eine Com­pu­ter­to­mo­gra­phie der Schul­ter nötig sein, wenn klei­ne Kno­chen­brü­che / Frag­men­te in der MRI ver­mu­tet wer­den.

Wann kann auf eine MR-​Arthrographie ver­zich­tet wer­den?

Wird vom an­mel­den­den Arzt auf die Be­ur­tei­lung der Ro­ta­to­ren­man­schet­te, der Bi­zeps­seh­ne und des Bi­zep­s­an­kers, des Schleim­beu­tels, des Ge­lenk­knor­pels und des La­brums we­ni­ger Wert ge­legt und „nur“ nach einer ok­kul­ten Frak­tur, einer Ver­än­de­rung des AC-​Gelenkes, eines Ge­lenks­in­fek­tes oder nach einem Tumor der Weich­tei­le oder des Kno­chens ge­sucht, so ist die Kontrastmittel-​Injektion ins Ge­lenk (MR-​Arthrographie) nicht nötig.

Ok­kul­te Frak­tu­ren oder Ver­än­de­run­gen des AC-​Gelenkes wie auch Tu­mo­ren kön­nen zwar auch in der MR-​Arthrographie pro­blem­los er­kannt wer­den; wird dies vor der Un­ter­su­chung be­reits ver­mu­tet, so ist die KM-​Injektion ins Ge­lenk un­nö­tig. Wird in der Schul­ter der In­fekt oder die Ent­zün­dung ge­sucht, so ist der ins Ge­lenk ge­spritz­te Kon­trast zur Be­ur­tei­lung der Ge­lenks­schleim­haut hin­der­lich.

Me­tho­de der Wahl (+++), ge­eig­net (++), knapp ge­eig­net (+), nicht ge­eig­net (-)
In­di­ka­ti­on MR-​Arthrographie MRI ohne i.v. KM MRI mit i.v. KM
Ro­ta­to­ren­man­schet­te +++ + +
Schleim­beu­tel +++ + +
Biceps­seh­ne +++ + +
Bicep­s­an­ker (SLAP) +++ + +
La­brum gle­no­ida­le +++ + +
Hya­li­ner Knor­pel ++ + +
Ok­kul­te Frak­tur +++ +++
AC-​Gelenk +++ +++
In­fekt/Ent­zün­dung + + +++
Tumor + + +

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