MRI Hand­ge­lenk und Hand

Die Ma­gnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie (MRT, MRI) ist sehr gut für die Ab­klä­rung von vie­len Er­kran­kun­gen des Hand­ge­lenks und der Hand ge­eig­net. Am Hand­ge­lenk und an der Hand sind die zu un­ter­su­chen­den Struk­tu­ren sehr klein. Die Un­ter­su­chun­gen sind daher an­fäl­lig auf Ar­te­fak­te in­fol­ge von Be­we­gun­gen des Pa­ti­en­ten.

Am Hand­ge­lenk hilft die in­tra­ar­ti­ku­lä­re Kon­trast­mit­tel­in­jek­ti­on bei vie­len Fra­ge­stel­lun­gen. Da zudem nach dem kli­ni­schen Un­ter­such oft meh­re­re Schmerz­ur­sa­chen in Frage kom­men, wird die MRI des Hand­ge­lenks meis­tens als MR-​Arthrographie durch­ge­führt. Sinn­voll ist dies ins­be­son­de­re, wenn auf­grund der Kli­nik auch eine Lä­si­on des Dis­kus tri­an­gu­la­ris (TFC = tri­an­gu­lar fi­bro­car­ti­la­ge) bzw. des ge­sam­ten TFCC (tri­an­gu­lar fi­bro­car­ti­la­ge com­plex) ver­mu­tet wird. Im Wei­te­ren ist die MR-​Arthrographie un­er­läss­lich zur Suche nach Ris­sen der Bän­der der pro­xi­ma­len Hand­wur­zel­rei­he (scapho-​lunäres und luno-​triquetrales Li­ga­ment). Eben­so ist die in­tra­ar­ti­ku­lä­re Kon­trast­mit­tel­ga­be oft auch hilf­reich beim Auf­de­cken von Gan­gli­en (im Volks­mund „Über­bein“ ge­nannt), da diese oft von Ris­sen oder de­ge­ne­ra­ti­ven Ver­än­de­run­gen der in­trinsi­schen Li­ga­men­te aus­ge­hen. Je nach Fra­ge­stel­lung oder beim Vor­lie­gen einer Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen den Kom­par­ti­men­ten wird das Kon­trast­mit­tel in eines oder zwei der drei Hand­ge­lenks­kom­par­ti­men­te (di­sta­les Ra­dio­ul­n­ar­ge­lenk, ra­dio­car­pa­les Ge­lenk, me­dio­car­pa­le Ge­len­ke) ein­ge­spritzt.

Bei der Frage nach Ten­do­va­gini­tis (Seh­nen­schei­den­ent­zün­dung) oder Ten­di­ni­tis (Seh­nen­ent­zün­dung) oder bei der Ab­klä­rung von Ge­lenks­ent­zün­dun­gen im Rah­men rheu­ma­to­lo­gi­scher Er­kran­kun­gen wie auch bei Tumor-​Abklärungen ist immer eine in­tra­ve­nö­se Kon­trast­mit­tel­ap­pli­ka­ti­on nötig.

Zur Suche nach ok­kul­ten Frak­tu­ren (meist Scaphoid­frak­tu­ren) oder bei Seh­nen­ris­sen reicht die na­ti­ve Un­ter­su­chung aus. Hin­ge­gen ist die in­tra­ve­nö­se Kontrastmittel-​Injektion bei der Frage nach Scaphoid-​Nekrose sinn­voll.

Die Knor­pel­flä­chen am Hand­ge­lenk sind sehr dünn, kön­nen bei op­ti­ma­ler Patienten-​Compliance aber oft er­staun­lich gut dar­ge­stellt wer­den. Ist es für den an­mel­den­den Arzt wich­tig klei­ne Knor­pel­de­fek­te genau zu er­ken­nen, so ist die CT-​Arthrographie die ra­dio­lo­gi­sche Me­tho­de der Wahl.

Me­tho­de der Wahl (+++), ge­eig­net (++), knapp ge­eig­net (+), nicht ge­eig­net (-), al­ter­na­tiv ge­eig­ne­te Me­tho­de CT-​Arthrographie (CT-A)
In­di­ka­ti­on MR-​Arthrographie MRI ohne i.v. KM MRI mit i.v. KM
Dis­kus tri­an­gu­la­ris +++ +
In­trinsi­sche Li­ga­men­te +++ +
Gan­gli­en +++ ++ ++
Ten­do­va­gini­tis + +++
Ten­di­ni­tis + +++
Seh­nen­riss + +++
(Rheu­ma­to­ide) Ar­thri­tis + +++
Tumor + +++
Ok­kul­te Frak­tur +++
Kno­chen­ne­kro­se ++ +++
Knor­pel­de­fekt ++ (CT-A) ++

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